Besichtigung des Briefverteilzentrums Regensburg
Im Rahmen des monatlichen Treffs fand eine Besichtigung des Briefverteilzentrums statt.
Am Anfang der Besichtigung standen einleitende und erklärende Worte unserer zwei Führer.
Wir erfuhren, daß das Betriebsgebäude und das danebenliegende Verwaltungsgebäude
Bauwerke nach Norm sind. In Deutschland sind alle Briefverteilzentren (BVZ) dieser
Größenordnung gleich. Somit ist auch die kurze Bauzeit (unter zwei Jahre sind sehr
gering) zu erklären. .
Die Führung begann mit einem Blick über das Betriebsgebäude von der Galerie aus. Wir
bekamen so einen Überblick über die Größe und Anordnung der Verteilmaschinen und
-straßen. Danach gings über eine Treppe zu den Postlerinnen und Postlern, für die
um diese Uhrzeit (so gegen 18.30 Uhr) die Arbeit anfängt.
Unsere Führer gingen mit uns den Weg eines Briefes durch die Verteilung ab. Der beim
Postamt bzw. -agentur oder im Briefkasten aufgegebene Brief kommt in Transportbehältern
an und wird dann von fleißigen und schnellen Frauenhänden für die erste Maschine auf
die Laufstraße gebracht. Diese Maschine dreht und wendet den Brief um alle Briefmarken an
die gleiche Seite und Ecke zu bekommen.
In der zweiten Straße werden die Briefe dann maschinell gestempelt. Dies geht mit allen
Standard- und Kompaktbriefen (die ganz Großen werden gesondert behandelt). Probleme
gibts nur wenn der Brief zu dick ist; ein Techniker erklärte uns, daß es vorkommt
das Münzen, Brillen, Schokolade u. ähnliche Dinge versandt werden, da kommt die Maschine
dann zum Stillstand.
Von dieser Maschine aus gehts weiter zum Codieren. Dies geschieht durch Lesen der
Postleitzahl, des Ortes und der Straße. Auch hier kanns Schwierigkeiten geben, wenn
die Postleitzahl fehlerhaft geschrieben wurde oder die Handschrift unleserlich ist. Dann
müssen Postlerinnen via Bildschirm und Computer die Codierung erledigen. Es wird jeder
Brief in atemberaubender Geschwindigkeit mit einem Strichcode gekennzeichnet und schon
gehts weiter zur Verteilung.
Die Verteilung erfolgt dann maschinell auf die Regionen in Deutschland, auf die anderen
BVZ. Die Postsendungen, die im eigenen Bereich bleiben, werden feinverteilt, auf die
einzelnen Zustellbezirke. Die letztgenannte Feinverteilung erfolgt spät in der Nacht,
nämlich dann, wenn die Post aus den anderen BVZ ankommt. Ein angestrebtes Ziel der
Programmierer ist die maschinelle Verteilung der Zustellgänge bis hin auf den Zustellgang
(Hausnummernweise).
Ziemlich zum Schluß haben wir uns dann die Bearbeitung der großen Briefe angeschaut.
Hier wird die Codierung rein von Hand durch die Beschäftigten erledigt.
Und ganz zum Schluß landen alle Sendungen am andern Ende der riesigen Halle, wo sie auf
den Weitertransport am frühen Morgen warten.
Wir waren von der maschinellen Verteilung alle sehr beeindruckt.
Der Mensch wird in diesem Arbeitsprozeß fast ausschließlich zur Fehlerbeseitigung
eingesetzt. Dies erfolgt unter einem großen Druck, da die Maschine das Tempo und die
Zeitpläne der ankommenden Briefe und der festgelegten Abfahrtszeiten den Zeitrahmen
vorgeben. Es arbeiten zum überwiegenden Teil Frauen im BVZ, die Arbeitszeit ist fast
ausschließlich in der Nacht.
Eine interessierte Besucherin!